Who the fuck is HELGA?

Ein autofiktionales, politisches und interdisziplinäres Musik- und Theaterstück, von einem Land, das es nicht mehr gibt.

WERK X-Petersplatz, Fr 24. September 2021, 19.30 Uhr
Uraufführung
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© Carina Plachy

– Eine Produktion von [artfusion] in Kooperation mit WERK X-Petersplatz
– Uraufführung

Konzept, Text & Inszenierung: Bärbel Strehlau
Komposition & Sound: Holger Bey
Bühne, Kostüm und Maskenbau: Heike Mirbach
Lichtdesign: Martin Siemann
Dramaturgische Beratung: Iris Harter
Produktionsleitung: Simon Hajós
Ausstattungsassistenz: Michael Liszt
Regieassistenz: Juri Zanger

„Den Traum hat es gegeben, und Träume, die einmal entstanden sind, hören nicht auf zu existieren. Realität kann aufhören zu existieren, kann durch eine neue Realität ausgelöscht werden. Aber Träume kann man nicht auslöschen, sie existieren in einer anderen Zeit. Das ist keine Zeit, die man in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft einteilen kann.“ (Heiner Müller, 1990)

EINE REISE DURCH DAS INNERE UNIVERSUM EINER STASI-AKTE
Die Autorin und Regisseurin Bärbel Strehlau – 1969 in Ostberlin geboren – fühlt mit ihrem autobiographischen Stück zurück auf ein ganz normales Leben in der DDR. Sie kreiert persönliche Einblicke in die widersprüchlichen Ereignisse von 1989/90. Getrieben von der Sehnsucht, die DDR zu reformieren, muss sie verzweifelt erkennen, dass mit der gefeierten Einigung nichts von ihrem Land und seiner Vision übrig geblieben ist. 2015 beantragte sie ihre STASI-AKTE. Geblieben sind 43 Seiten, der Rest wurde durch Schreddermaschinen gejagt und landete auf dem Haufen der Geschichte. Die geheime Akte namens „HELGA“ gibt Auskunft, dass die Eltern mit der Staatssicherheit der DDR kooperierten. Aber was hatte es mit ihr zu tun? Die Akte, großteils mit Balken geschwärzt, dient als Matrix für ihre Inszenierung. Fiktionales und Fabelhaftes schreibt sich als Dichtung in die Leerstellen und rekonstruiert die Erinnerungsräume eines unwiederbringlich verschwundenen Landes anhand ihrer eigenen Familiengeschichte neu.

Im Anschluss an die Vorstellung vom 28. September findet ein Publikumsgespräch mit dem Leading Team von „Who the fuck is HELGA?“ statt. Am 2. Oktober bieten wir zudem einen vertiefenden Expert*innentalk unter dem Motto „UND MORGEN RETTEN WIR DIE WELT“ an; Diskussionsteilnehmer*innen sind Maja Wiens, Jörg Richert und Bärbel Strehlau, Moderation führt Robert Misik. Beide Diskursangebote finden bei freiem Eintritt statt.

 

Stadt Wien

Pressestimmen

„Obwohl die dichte Inszenierung sozusagen eine knapp 30 Jahre zurückliegende Epoche und ein untergegangenes Land leibhaftig lebendig werden lassen, ist es kein Erzählstück. Das Stück mit Rollenwechsel, Masken, Ab- und Auftauchen in der Mitte der Bühne (Heike Mirbach, die auch die Masken formte) oder hoch oben in einem Wachturm auf der Mauer macht diese höchstpersönliche Geschichte, in der sich Weltgeschichte verdichtet, fast sinnlich erlebbar. […] Und dennoch enthält Who the fuck is HELGA? keinen Funken Ostalgie, sondern wirft nochmals die ja auch heute aktuelle Frage auf, wie könnte/kann die Welt zum Besseren verändert werden.“
Heinz Wagner, KiJuKu

„Gelungen
Thomas Trenkler, KURIER

„Aktenkundig // Bärbel Strehlau, Regisseurin & Autorin“
– Interview, Podcast „abgespielt“

Premiere
Fr 24. September 2021, 19.30 Uhr, Uraufführung
Weitere Termine
So 26. September 2021, 19.30 Uhr
Di 28. September 2021, 19.30 Uhr, mit anschließendem Publikumsgespräch
Mi 29. September 2021, 19.30 Uhr
Do 30. September 2021, 19.30 Uhr
Sa 02. Oktober 2021, 18.30 Uhr, mit anschließendem Expert*innentalk
So 03. Oktober 2021, 19.30 Uhr