Die Stunde zwischen Frau und Gitarre
von Clemens J. Setz – Uraufführung der Bühnenfassung von Thirza Bruncken und Esther Holland-Merten
– Uraufführung der Bühnenfassung von Thirza Bruncken und Esther Holland-Merten
Es sei ein Signum unserer Zeit, dass es keinerlei Außen mehr gebe, weil alles Bestehende vom übermächtigen Regime der Gegenwart vereinnahmt und verschluckt werde, mitsamt all seiner Widersprüche. Clemens J. Setz’ jüngster Roman „Die Stunde zwischen Frau und Gitarre“ mag als entschiedene Gegenrede zu dieser These gelesen werden – und zugleich als ihre willige Bestätigung. Setz’ jüngstes Werk geht den ganz großen Fragen nach: Norm und Abweichung, Wahrheit und Wahnsinn, Intimität und Virtualität stehen im Zentrum einer Geschichte um die junge Pflegerin Natalie Reinegger, deren eigene Verrücktheiten nur manchmal von der Realität übertroffen werden. Sicher scheint nur zu sein, dass nicht-linearer Nonsens die sinnvollste Form zwischenmenschlicher Kommunikation ist.
In ihrer ersten Inszenierung am WERK X begleitet die Regisseurin Thirza Bruncken mit ihrem Team Natalie auf ihrer surrealistisch halluzinativen Reise hinein in verschiedene Welten, in denen sich auf beunruhigende Weise Wirklichkeit und Fiktion, Raum und Zeit zu verschieben beginnen.
Wir weisen darauf hin, dass bei dieser Produktion in bestimmten Szenen Stroboskop-Licht eingesetzt wird.
WERK-Spezial: Stückeinführung vor der Vorstellung am 11.01. um 19.00 Uhr.
„Eine berauschende Inszenierung ist Regisseurin Thirza Bruncken gelungen. (…) Ein großes Statement ist die Bühne als Ganzes (Christoph Ernst): Das ‚“Theater‘ selbst ist nur ein Abbild. Alles spielt in der prächtigen Schwarz-Weiß-Kopie einer altmodischen Guckkastenbühne mit Soffitten und bürgerlichem Dekor. (…) Wie wohl es insgesamt tut, fabelhafte Schauspieler am Werk zu sehen: Jeanne Devos, Marta Kizyma (die Oktopusrede!), Mirco Reseg. Dominik Warta macht auf Understatement.“ – Der Standard