Reigen
(the making of a post porn schnitzler)
„Geschrieben hab ich den ganzen Winter über nichts als eine Scenenreihe, die vollkommen undruckbar ist, … aber, nach ein paar hundert Jahren ausgegraben, einen Theil unsrer Cultur eigentümlich beleuchten würde.“ – A. Schnitzler über „Reigen“, 1897
Wie kaum ein anderes Werk hat Schnitzlers „Reigen“ die Moralvorstellungen zur Zeit der Wiener Moderne erschüttert und gesprengt. In der Konfrontation klassischer Rollenbilder wie Dirne, Soldat oder Süßes Mädel mit einer queeren Interpretation und Besetzung, spielt diese Produktion mit dem eingeübten Blick auf normative Geschlechtercodes in Schnitzlers Werk. Die Tabus von einst sind längst gebrochen. Was bedeutet dies für die (Un-)Lust im Heute und welche neuen Tabus sind an diese Stelle getreten? Ausgehend von den Darsteller*innen, die sich meist außerhalb des klassischen Theaterkontextes bewegen, ist dieser post-porn-Reigen eine lustvolle Neuinterpretation auf der Suche nach anderen Bildern der sexuellen Vereinigung, die bei Schnitzler noch eine verheißungsvolle Leerstelle waren.
Aufführungsdauer: ca. 90 Minuten, keine Pause
Am 28. und 29.04. sehen Sie Stefanie Sourial anstelle von Denice Bourbon.
„Reizvoll hat Yosi Wanunu im WERK X den ‚Reigen‘ aktualisiert. Seine Inszenierung ist erstklassig …“ – Die Presse