Du schaust, und die Wolken ziehen/Bakarsın Bulutlar GİDER
von Özen Yula
– Eine Produktion von Theater IODO in Kooperation mit WERK X
– Inszenierung/Übersetzung: Ülkü Akbaba
Mit: Zeynep Buyraç und Kenan Ece
Betül trägt das Kopftuch fein säuberlich bis unters Kinn, zumindest wenn sie außer Haus geht. Das tut die junge Frau allerdings eher selten. Zuhause hat sie alles, was sie braucht. Hier sammelt sie Zeugnisse ihres neu erworbenen Wohlstandes, oft noch gar nicht ausgepackt. Betül mag shoppen – aber am liebsten im TV. Es klingelt und die Wirklichkeit bricht herein über ihr kleines Paradies. Kaya, der ungebetene Gast, kaum älter als sie, überbringt ihr einen Brief. Er stammt noch von Orhan, ihrem Mann, der sich aus einer fremden Wohnung im zwölften Stock in den Tod gestürzt hat. Wer ist Kaya und was hat er mit dem Tod Orhans zu tun?
Özen Yula, einer der wichtigsten türkischen Dramatiker der Gegenwart, entfaltet den Konflikt zwischen den Moralvorstellungen im islamisch-konservativen Milieu und dem individuellen Streben nach Glück einfühlsam, aber illusionslos mit den Mitteln der Komödie.
Ülkü Akbaba hat das Erfolgsstück der vergangenen Istanbuler Theatersaison ins Deutsche übertragen und inszeniert. Die auf österreichischen Bühnen längst etablierte Schauspielerin Zeynep Buyraç (Betül) und der aufstrebende Istanbuler Bühnen- und Filmstar Kenan Ece (Kaya) spielen das Stück in einer deutschsprachigen und einer türkischen Version.
Die Vorstellung am 19.11. findet im Rahmen der Europäischen Theaternacht statt. An diesem Abend gilt "pay as you can/wish".
Ülkü Akbaba
Aufgewachsen in der Istanbuler Theater- und Filmszene. Ausbildung Schauspiel/Regie in Istanbul und in Wien. Studium der Theater-, Film und Medienwissenschaften, Philosophie, Psychologie an der Universität Wien. Seit Ende der Achtzigerjahre Theaterarbeiten, Filme, Studien, Übersetzungen Lehraufträge, Interdisziplinäre Kunst-Projekte. Lebt und arbeitet als freie Regisseurin, Dramaturgin, Theater- und Filmautorin in Wien und Istanbul.
„Die Übersetzung von Akbaba schafft einen hybriden Raum des Dazwischen: zwischen Wien und Istanbul berichtet die Inszenierung vom Ringen um Selbstbestimmung in einem konservativen türkischen Milieu. (…) Kenan Ece und Zeynep Buyraç füllen die Suche nach Wahrheit und Offenheit mit dem nötigen Subtext." – nachtkritik.de