„Raus aus der Natur“ oder „Weg mit der Natur“?

Aktives Denken und künstlerisches Handeln im ökologischen Kollaps

WERK X, 1120 Wien, 25.03.2023, 17:00 Uhr - im Vorfeld zu "WANJA. Dernière Rébellion"
© Anna Lerchbaumer

Kombi-Ticket Workshop + Vorstellung von WANJA. Dernière Rebellion: 20,00 EUR

Anmeldungen an: kim.groneweg@werk-x.at

Manche Alpenländler*innen kennen „ihre Natur“ am besten über das, was nach einer schönen Spritztour an ihren Stoßstangen klebt. Sie mögen sich dessen vielleicht sogar bewusst sein, dass es „5 vor 12“ steht und „unsere Zivilisation“ vor dem ökologischen Kollaps steht. Sie kaufen brav Bio und halten ihre Nation für eine umweltschützerische Vorzeigenation. Das alles vom luxuriösen Alpenchalet aus, welches über den Schwager gern für Jahre vorreserviert wird, damit sich auch ja kein anderer („von außen“) einnistet.

Dieser Workshop möchte sich auf performative, philosophische und literarische Weise der Frage annähern, warum sich eigentlich so wenig ändert angesichts des mittlerweile medial kaum mehr zu ignorierenden Katastrophenzustands der Erde. Wir werden das Bild des „Weltenendes“ kritisch hinterfragen, Theorien zum fossilen Faschismus reflektieren, spekulative Ausflüge in eine Welt nach der Moderne unternehmen und den sinnlichen Bezug zur Umwelt jenseits der Natur am eigenen Körper erforschen.

 

KILIAN JÖRG arbeitet an den multimedialen Schnittstellen zwischen Kunst und Philosophie. Akademisch in beiden Bereichen ausgebildet, bedient er sich der Ausdrucksmittel des Textes ebenso wie derjenigen der Installation, der Performance und der Musik. Er arbeitet als DJ, ist Gründer des Kollektivs philosophy unbound und lebt und arbeitet in Berlin, Wien und Brüssel. Sein Hauptforschungsgebiet ist die ökologische Katastrophe und unser kultureller Umgang mit ihr. Kilian ist Teil der Performance-Forschungscluster Stoffwechsel – Ecologies of Collaboration, philosophy unbound und im_flieger und promovierte zum Thema „Affirmation of Ecological Reasonings – What to do with Reasonability in the Anthropocene?“ (Bloomsbury 2024).

Er hat Bücher über Clubkultur („Die Clubmaschine (Berghain)“, Textem 2018 – mit Jorinde Schulz), den politischen Backlash aus ökologischer Perspektive („Backlash – Essays zur Resilienz der Moderne“, Textem 2020), die Erfindung einer spekulativen Religion des Abfall und der Verschwendung („Toxic Temple“, Edition Angewandte / de Gruyter 2022 – mit Anna Lerchbaumer) und über Abstandskultur im Zeitalter der Katastrophen („Neue Vorsicht – Philosophie des Abstands im Zeitalter der Katastrophen (Edition Konturen 2022)) geschrieben. Derzeit arbeitet er am SFB Affective Societies der FU Berlin an einem Buch über das Auto als Metapher für unsere toxische Verstrickung mit modernen Lebensweisen. www.kilianj.org