A-Moll sing i no
Eine alpenländische Rachetragödie
– Über das höchst beklagenswerte Ende Karl Maria McGills; sowie den bedauerlichen Tod der reizenden Amalia und ihres Bruders Franz.
– von Klemens Gindl & Oliver Mathias Kratochwill
– Eine Produktion von Klemens Gindl & Oliver Mathias Kratochwill in Koproduktion mit WERK X
– Uraufführung, Unplugged
– Assistenz: Marie Steiner
– Ton: Dominik Mayr
– Maske: Anna Dornhofer
– Grafik: Lisa Koller
– Produktion: Sophie Schmeiser
Mit: Verena-Teresa Uyka, Florian Graf, Benjamin Vanyek
Ein Volksmusikstar, ein inzestuöses Love-Triangle mit einem auf Vergeltung sinnenden Geist, eine verlassene Almhütte und der bedingungslose Wille zum ultimativen Schlagerhit – das sind die Zutaten für eine alpenländische Rachetragödie, die sich mit der Frage beschäftigt, wie weit man bereit ist zu gehen, um seinem postmodernen Narzissmus Geltung zu verschaffen.
Karl, der kurz vor dem Sprung zum Volksmusikweltruhm steht, hat ein bisschen die Schnauze voll und bricht auf, um mit seiner Schwester Amalia und dem hochbegabten Bruder Franz die Reunion ihrer alten Garagenband zu forcieren. Auf der Suche nach der künstlerischen Wahrhaftigkeit begegnet er zum ersten Mal dem Unglück. Und zwar richtig. Die daraus resultierende Kombination aus professionellem Kitsch und tatsächlichem Leid – jener Stoff, aus dem die großen Songs geschustert sind – ist einer der Gründe, weshalb „A-Moll sing i no“ in gar so einer Katastrophe endet. „Ich brauch da was, Franzl, was Radikales! Verstehst?“
Begonnen hatte es mit einem Gespräch über die Parallelen zwischen Schillers Räubern und Ridley Scotts Gladiator, herausgekommen ist ein Stück, in dem so ziemlich alles drinnen steht, was die Autoren schon immer auf der Bühne sehen wollten: Eine Geschichte über Erfolg, Neid, Liebe, Heimat, Popkultur, Schuld und Unschuld; in realistischer Sprache, mit Plot Twists, Inzest, Brudermord, dem Scheitern großer Vorhaben und – ganz wichtig – Musik. Dazu die Autoren: „Wir leben in einer Welt, in der das individuelle Fortkommen, der Erfolg des Einzelnen, der Zwang, sich von anderen zu distinguieren, alles ist, was zählt. Egal ob in der Liebe, in der Politik oder im Job. Das produziert ein paar Gewinner und eine ganze Menge Verlierer. Da ist es doch seltsam, dass es das Genre der Rachetragödie so selten auf unsere Bühnen schafft. Schließlich ist die Rache nichts weiter als der Ehrgeiz der Geprellten.“
Klemens Gindl & Oliver Mathias Kratochwill
Getroffen haben sich Klemens Gindl und Oliver Mathias Kratochwill als Kollegen am Schauspielhaus Wien. Nach einer dortigen Zusammenarbeit an der musikalischen Posse über Depeche Mode-Front Man David Gahan („Als ich einmal tot war und Martin L. Gore mich nicht besuchen kam“) war klar, dass man einander künstlerisch etwas zu sagen hatte. Während der Wiener Klemens Gindl inzwischen an der Oper das nötige Geld für seine dramatischen Ambitionen verdient, ist Oliver Mathias Kratochwill nach wie vor am Ort ihrer Begegnung tätig. Er stammt aus der Stahlfurche der Nordsteiermark, wo er mit der Band "dasBrandtner" die Musikrichtung "Reaktionäre Volksmusik" erfand. Die Autoren teilen zahlreiche Einblicke in die Natur des Scheiterns und ein großes Herz für Verlierer aller Art.
Mit freundlicher Unterstützung von:
Ronald Brusenbauch
Christian Exner
Ina Färber
Waltraud Fliedl
Erika Gindl
Alexey Hartlieb-Shea
Manfred Haslbauer
Beatrice Hay
Karin und Paul Lachner
Gerda Plajer
Peter Robar
Gabriele Remp
Christian Schober
Tobias Seebacher
Adam Tewfik
Markus Willhelm