Julius Deutschbauer – Die Nominierungen

ULIUS DEUTSCHBAUER: SUCHE DIE UNPOLITISCHSTE THEATERPRODUKTION WIENS 2016/2017

Die Nominierungen

I. DER GROSSE GÖNNER / DIE GROSSE GÖNNERIN

– Tomas Zierhofer-Kin für die Art der Abberufung von Nadine Jessen und Johannes Maile als KuratorInnen der Wiener Festwochen
– Tina Leisch und Bernhard Dechant für „Traiskirchen. Das Musical“. Eine Produktion von der Schweigenden Mehrheit in Kooperation mit dem Volkstheater und den Wiener Festwochen
– Hans Peter Haselsteiner als Gutmensch-Investor für die Generalsanierung der Kulturszene von Sammlung Essl über VinziRast bis Künstlerhaus

 

II. DIE DICKSTE STAUBSCHICHT

– Ian Kaler für das Überstrapazieren des Wortes „trans“ in seiner Produktion „LIVFE“ bei Impulstanz 2017
– brut Wien für die Gesamtleistung der Spielzeit 2016/2017, denn „wir wissen nicht was sie tun“
– Nikolaus Habjan – 30 goes 100 oder Lasst die Puppen tanzen!

 

III. DIE BESTEN NACHWUCHSWELTVERBESSERER

– Tomas Zierhofer-Kin, Nadine Jessen und Johannes Maile für die Programmierung des Performeum im Rahmen der Wiener Festwochen 2017
– Julius Deutschbauer für die Entscheidung, bei der letztjährigen Suche nach der unpolitischsten Theaterproduktion KEINE Jury einzusetzen
– Thomas Köck für die Geschichtslehrstunde in seinem Theatertext „Kudlich – eine anachronistische Puppenschlacht“ am Schauspielhaus Wien

 

IV. DER LÄNGSTE ZEIGEFINGER

– Das „Zentrum für Politische Schönheit“ für ihr Gesamtkunstwerk
– Die Abteilung Marketing, Medien und Vertrieb des Theaters in der Josefstadt für das Spielzeitheft der Saison 2017/18 sowie ihre elitären Instagram-Stories
– Das Projekt GANYMED FE MALE für feministische Positionen aus den 70er-Jahren. Kunsthistorisches Museum Wien

 

V. DIE GRÖSSTE SCHEINHEILIGKEIT

– Erwin Piplits für die Zurverfügungstellung des Odeon Theater an Andreas Gabalier im Rahmen von MTV Unplugged
– Das Burgtheater für die Geheimhaltung des öffentlichen Publikumsgesprächs
– TAG und Esther Muschol für die Produktion „Weiße Neger sagt man nicht“
– Die MA7 für die Machtkumulation durch Mehrfachberufung loyaler Jury-Mitglieder

 

VI. HELDEN UND HELDINNEN DER PROVINZ

– Stephan Rabl für die „Selbstförderung“ des Festivals SZENE BUNTE WÄHNE als Mitglied der Wiener Theaterjury.
– Bettina Hering für das Schauspielprogramm der Salzburger Festspiele 2017
– Salon 5/Thalhof für Biedermeier trifft Fin de Siècle trifft Dirndl-Prominenz

 

SPEZIALPREIS: OUTSTANDING WHITE DUDE AWARD

Nominiert ist Jan Küveler, der als Autor des Buches „Theater hassen” (Tropen Sachbuch, 2016) den männlichen Heterosexismus für die herablassende Bewertung theatraler Vorgänge wieder in Mode bringt und es auf diese Weise meisterhaft versteht, sich selbst als hegemonial-männlichen Princeps der Theaterkritik zu inszenieren.