Laudatio – Spezialpreis

JULIUS DEUTSCHBAUER – SUCHE DIE UNPOLITISCHSTE THEATERPRODUKTION WIENS 2017/2018

SPEZIALPREIS

Das Posting des freiheitlichen Gemeinderats Wolfgang Zistler zur Aufführung „Zu ebener Erde und erster Stock” bei den Nestroy-Spielen Schwechat 2018

Laudatio von Julius Deutschbauer

– Der freiheitliche Gemeinderat Wolfgang Zistler bezeichnete die Aufführung nach der Generalprobe in einem Posting als „politische Schmierenkomödie”.

Dazu ein Witz aus meinem Buch „Ein Mann kein Witz“:

Wolfgang Zistler ist sehr traurig. Seines Innenministers Lieblings-Pferd musste erschossen werden. Es hatte was mit einem Araber.

 

– Der freiheitliche Gemeinderat Wolfgang Zistler forderte eine Änderung der strittigen Passagen und eine Entschuldigung der Verantwortlichen.

Dazu ein Witz aus meinem Buch „Ein Mann kein Witz“:

Gemeinderat Zistler moniert beim Ober die Rechnung: „Die fünf Euro für das Omelette sind in Ordnung, aber Omelette wird mit zwei „t“ geschrieben.“ (Für einen freiheitlichen Gemeinderat eine erstaunlich sachkundige Entdeckung.) – „Oh, entschuldigen Sie“, sagt der Ober, verschwindet und kommt wenig später mit der geänderten Rechnung: „Ein Omelette mit zwei t: 7,80 Euro.“

 

– Laut dem freiheitlichen Gemeinderat Wolfgang Zistler wurde bei der Inszenierung Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) durch den Kakao gezogen.

Dazu ein Witz aus meinem Buch „Ein Mann kein Witz“:

„Warum gibst du denn unseren Hühnern Kakao zu trinken“, fragt die Oma den kleinen Wolfgang. Dieser antwortet: „Na wie sollen die denn sonst braune Eier legen?“

 

– Weiters sei die türkis-blaue Bundesregierung als „großteils braun“ bezeichnet worden, berichtete Zistler empört, und darauf wäre ein Hitlergruß durch einen Akteur gefolgt.

Die Entgegnung des Langzeitintendanten der Nestroy-Spiele Schwechat, Peter Gruber, es hätte keinen Hitlergruß, sondern nur eine „drei Bier Bestellung“ gegeben, ließ Zistler nicht gelten.

Dazu zwei Preisfragen:
– Warum bestellt Wolfgang Zistler in der Kneipe nie Cola und Bier? – Weil er sonst colabiert.
– 2. Preisfrage: Warum bestellte Wolfgang Zistler in seiner Schwechater Stammkneipe jeden Abend drei Bier? Er antwortete: „Ein Bier ist für mich, eins für meinen Vizekanzler Heinz-Christian Strache in Wien, eins für Ungarns Ministerpräsidenten Victor Orban in Budapest.“ Eines Abends bestellt Zistler jedoch nur noch zwei Bier. Die Bedienung erkundigt sich, ob es seinen Kameraden gut gehe. „Ja klar, ich habe nur mit dem Trinken aufgehört.“

 

– „Ich bin zur Pause gegangen, das wollte ich mir nicht weiter anschauen“, sagte Zistler.

Dazu ein Witz aus meinem Buch „Ein Mann kein Witz“:

Warum dürfen Pausen im Schwechater Gemeinderat nie länger als 60 Minuten dauern? – Damit man die acht freiheitlichen Gemeinderäte (8 von 37) nicht jedes Mal neu anlernen muss!

Und weil dieser so kurz war, folgt noch ein Pausen-Witz aus meinem Buch „Ein Mann kein Witz“: Jörg Haider starb nicht vor zehn Jahren, ist Zistler überzeugt, er gönnt dem Leben nur eine Pause.

 

– „Das ist eine Kulturveranstaltung und kein politisches Kabarett“, sagte Zistler. Außerdem sei das eine Beleidigung für die ÖVP- und FPÖ-Wähler in Schwechat.

Dazu eine wissenschaftliche Anmerkung zur Witzarbeit:

Wissenschaftler konfrontierten im Rahmen einer Studie 55 freiheitliche Mandatare mit 65 Witzen aus der Onlinesammlung „Die 101 lustigsten Witze aller Zeiten“. Die Witze wurden auf einer Skala von eins (überhaupt nicht lustig) bis vier (sehr lustig) bewertet. Als „sehr lustig“ wurden vor allem jene Späße bewertet, in denen ein Dialog zwischen zwei Charakteren verlief und ein Schlagabtausch hin- und herging. Wenn der Witz länger dauerte, beschlich die Mandatare das Gefühl, die Pointe möglicherweise verpasst zu haben.

 

– Die Aufführung sei „weit unter der Gürtellinie“ gewesen, sagte Zistler und drohte mit Subventionsentzug, sollten die inkriminierenden Passagen nicht geändert werden.

Zum Schluss noch ein Witz weit unter der Gürtellinie aus meinem Buch „Ein Mann kein Witz“:

„Warum hast du dich denn von deiner Frau getrennt?“, frage ich den freiheitlichen Gemeinderat Wolfgang Zistler. – „Ich konnte ihr Emanzipationsgequatsche nicht mehr ertragen. Zum Schluss hat sie den Wasserhahn sogar Wasserhenne genannt.“ Typisch Zistler! Drei Bier! Die Geste dazu erspare ich Ihnen.