Demokratische Nacht – Du Prolet!
nach „Italienische Nacht“ von Ödön von Horváth
Bühne und Kostüm: Gerhard Fresacher
Licht: Johannes Seip
Dramaturgie: Hannah Lioba Egenolf
+++ Eingeladen ans Residenztheater München – WERK X auf Reisen am 15. & 16.05.2018! +++
Dass Nationalist*innen und Faschist*innen zumeist nicht die hellsten Sterne am politischen Firmament sind, ist hinlänglich bekannt und insbesondere dem linken Bürgertum oft genug auch willkommener Anlass, um sich über die Unbedarftheit der dumpfen Rechten lustig zu machen. Dabei bleibt nicht nur außen vor, dass sich die bildungsbeflissenen Linken häufig nicht viel besser verhalten, etwa, wenn sie sich wieder einmal um die Auslegung der einen oder anderen Theorie oder Denkschule, sondern auch um ihren Machterhalt und ihre Position zu dieser Rechten streiten. Mit Blick auf die Gegenwart fällt vor allem auf, dass die ökonomisch benachteiligten Gruppen von heute sich von den Erben der Sozialdemokratie nicht mehr vertreten fühlen und mehrheitlich den Rattenfänger*innen vom rechten Rand zuneigen.
Harald Posch nimmt Ödön von Horváths „Italienische Nacht“ zum Ausgangspunkt einer Untersuchung, was die rechtspopulistischen Operettendarsteller*innen für die Subalternen der Gegenwart so attraktiv macht. Auch die bürgerlichen Linken sollten sich dabei warm anziehen.
„Harald Posch mischt am Wiener Werk X Ödön von Horváths Italienische Nacht mit österreichischer Gegenwart auf (…) Besonders Laura Mitzkus und die faszinierend wandelbare Zeynep Buyraç geben dem Text eine ganz natürliche Modernität.“ – nachtkritik.de
„wilde Polit-Revue“ – Falter
„Mit der wirkungsvollen Überschreibung von Ödön von Horváths ‚Italienischer Nacht‘ gelingt Harald Posch im Werk X im Meidlinger Kabelwerk kein geringes Kunststück. Mit zarten Frank-Castorf-Anleihen wird das Stück in die populistische Gegenwart katapultiert (…) Ein lärmendes Requiem auf die Linke; ein starkes Stück.“ – der Standard
„Seine Interpretation ist ein (…) sehr politischer Fingerzeig gegenüber den neuen Rechten, den Populisten und den perspektivlos umherirrenden Linken.“ – Kurier
„… eine knallbunte Inszenierung …“ – etc. Magazin