Die verlorene Ehre der Katharina Blum
von Heinrich Böll
Bühne und Kostüm: Daniel Sommergruber
Dramaturgie: Hannah Lioba Egenolf
Autor: Heinrich Böll
Die Rolle der Medien ist auch früher schon umkämpft gewesen. „Die verlorene Ehre der Katharina Blum“ des Autors Heinrich Böll greift das Thema aus der Perspektive der 1970er-Jahre auf. Böll befasste sich mit der Rolle der „Bild“-Zeitung und ihrer Berichterstattung über die RAF. Harald Poschs Inszenierung des Böll-Textes beleuchtet, wie die Wahrheit in der „Post-Truth“-Ära immer wieder unter die Räder gerät. Auch, weil sie weder in den Medien noch in der Politik ernsthafte Verteidiger mehr hat.
„Man kann sagen, dass der Faschismus der alten Kunst zu lügen gewissermaßen eine neue Variante hinzugefügt hat – die teuflischste Variante, die man sich denken kann – nämlich: das Wahrlügen.“
Was Hannah Arendt über den historischen Faschismus der 1930er-Jahre feststellte, trifft auf seine Epigonen von Wien bis Washington acht Jahrzehnte später gleichfalls zu: Die Denunziation von Journalismus als „Fake News“ und der Einsatz ideologisch geprägter Lügen als Propagandainstrument, um die Stimmung weiter ideologisch aufzuheizen und zugleich von der eigenen Politik abzulenken.
Aufführungsdauer: ca. 90 Minuten, keine Pause
„Die verlorene Ehre der Katharina Blum“ am Werk X ist eine explosive Aufführung, deren Spreng-Stoff beim nächsten Zur-Hand-Nehmen einer ZEITUNG hoffentlich bedacht werden wird.“ – Mottingers Meinung
„In der neuen Inszenierung von Harald Posch ist der Text äußerst radikal mit jeder Menge Seitenhiebe auf die Gegenwart. (…) Er bleibt dem politischen Text von Heinrich Böll treu und rückt die Erzählung durch plakative Bilder in ein aktuelles Licht, durchzogen von bissigem Humor und temporeich inszeniert.“ – ORF III
„Ruhepol ist die erstklassige Jennifer Frank in der Titelrolle. (…) Die Wiederentdeckung von Heinrich Bölls Erzählung ist ein Coup.“ – Wiener Zeitung