Ein Staatenloser. Einblicke in die Festung Europa.
von Alireza Daryanavard
– Uraufführung
– Eine Produktion von Theaterkollektiv Hybrid in Kooperation mit WERK X-Petersplatz
Performance: Alireza Daryanavard
Musik: Golnar Shahyar
ÖGS-Übersetzung: Ingrid Weidner
Szenographie: Eleni Palles
Dramaturgie: Barbara Hörtnagl
Produktionsleitung: Rebecca Fuxen
Outside Eye: Mascha Mölkner
Im Iran herrschen Gewalt und Zensur, in Österreich wird auf Freiheit und Demokratie gehofft. Genau dazwischen spielt sich die Biografie des Schauspielers Alireza Daryanavard ab:
„Ein Staatenloser“ zeigt, wie Zensur einen Künstler zur Flucht zwingt. Das Stück führt von den Anfängen im Iran, dem Untergrundtheater und der Arbeit gegen die Unfreiheit bis zur Flucht Richtung Demokratie. Österreich aber entpuppt sich als ein Land mit Vorschriften und Schubladen. Es gibt zwar eine alternative Theaterszene, die gerne Flüchtlingsdramen inszeniert, real existierende Geflüchtete aber nicht für voll nimmt. Verschiedene Formate bilden einen gemeinsamen Erzählstrang: Text, Installationen, Musik und ein Videotagebuch der Flucht.
Die überarbeitete Wiederaufnahmepremiere ist nun auch in Österreichischer Gebärdensprache (ÖGS) zugänglich.
Alireza Daryanavard
Geboren und aufgewachsen im Iran, begann bereits im Alter von 12 Jahren als Schauspieler zu arbeiten. Seine Theaterarbeit wurde mit den Jahren immer mehr zensiert. Als es ihm offiziell nicht mehr erlaubt war, als Schauspieler tätig zu sein, gründete er ein Untergrundtheater in seiner Herkunftsstadt Buschehr, bis die Situation lebensgefährlich wurde und er schließlich fliehen musste. Seine Flucht führte ihn 2014 nach Österreich. Er lebt in Wien und arbeitet als Schauspieler, Musiker und Regisseur im deutschsprachigen Raum sowie international.
2017 wurde ihm das Startstipendium des Bundeskanzleramts Österreich für Darstellende Kunst verliehen, 2019 war er Stipendiat beim Heidelberger Stückemarkt.
Am WERK X-Petersplatz begeisterte er Presse wie Publikum sowohl in der Spielzeit 2018/19 mit der Uraufführung von „Ein Staatenloser” auch in der vergangenen Saison mit seinem Stück „Blutiger Sommer”, für das er in der Kritiker*innenumfrage von „Theater heute" bei den Höhepunkten der Saison in der Sparte „Beste(r) Nachwuchskünstler(in)“ geführt wird sowie für den NESTROY-Preis 2020 in der Kategorie Bester Nachwuchs männlich nominiert wurde.
Gefördert von der Kulturabteilung der Stadt Wien und dem Bezirk Innere Stadt, mit freundlicher Unterstützung von equalizent.
„Spannende Biografie mit dem gewissen Extra […] ‚Ein Staatenloser‘ stellt die Begriffe Heimat und Staatsbürgerschaft radikal infrage […] ein kurzer und konzentrierter Theaterabend.“ – Falter
„Es sind zahlreiche Erfahrungen und Erinnerungen, die er zu einem facettenreichen und künstlerischen Stück formt. […] Eine ergreifende Geschichte über Flucht, Heimat und sein Kampf für künstlerische Freiheit, die absolut empfehlenswert ist, sich anzusehen!“ – Neue Wiener Theaterkritik
„Ein Abend, der so eindrücklich wie bedrückend ist, intim und intensiv und irritierend, dass es einem den Atem raubt.“ – Mottinger`s Meinung