Feed the Troll
von Klara Rabl - Wiederaufnahme-Stream: 13.06., 13.00 Uhr bis 17.06.2022, 17.00 Uhr auf werk-x.at
– Eine Produktion vom Verein für gewagte Bühnenformen
in Kooperation mit WERK X-Petersplatz, koproduziert von Okto
– Uraufführung
Bühne: Sophie Tautorus
Filmproduktion: Alexandra Braschel | C'QUENCE
Grafik, Projektion: Sophie Tautorus, Klara Rabl
Musikvideo: Apollonia Bitzan, Laura Stromberger, Nadine Auris Kunisch
Software Development: Barbara Ondrisek, Sarah Howorka
Technik: Ines Wessely, Anna Bauer, Erika Schweighofer
Regieassistenz: Kim Chakraborty
FILMPREMIERE goes Wiederaufnahme! Der 2022 für den 54. Fernsehpreis der Erwachsenenbildung nominierte One-Shot-Bühnenfilm „Feed The Troll“ wird aufgrund der großen Nachfrage als „Wiederaufnahme“ per Video-on-Demand nochmals kostenlos auf unserer Website gestreamt.
Einst war das Internet ein zivilisatorisches Versprechen auf Gleichberechtigung und Respekt. Heute wird es von Fake News, Filterblasen und Hate Speech beherrscht. Was ist passiert?
Einst war „Feed The Troll“ ein hypermediales Kampfstück und der Startschuss für eine neue cyberfeministische Counter Speech-Bewegung gegen Hass im Netz, nach einem Jahr Pandemie wurde daraus ein Film, in dem drei Schauspielerinnen auf einer Bühne, die sie nicht aufgeräumt haben, wirre Sachen über das Internet sagen. Was ist passiert?
„Wir hatten kein geringeres Ziel, als der digitalen Niedertracht ihr längst überfälliges Ende zu setzen. Diese Kampfansage steht seit nun mehr zwei Jahren auf unseren Flaggen, doch irgendwo im Schatten zwischen Null und Eins haben wir den Fokus verloren. Wer war nochmal der Antagonist? Wo beginnt das Darknet, wo endet die Utopie und haben wir das Internet wirklich verstanden? Die Zeit heilt alle Stückentwicklungen und die erkenntnisreiche Recherchearbeit gipfelt in einem kaleidoskopisch-lustvollen Ausflug in die Untiefen des Cyberspace. Wir versprechen nichts, um alle Erwartungen zu übertreffen.
If you can't stand the heat, get out of the internet.
Das hypermediale Kampfstück ‚Feed the Troll‘ wird coronabedingt als kaleidoskopischer One-Shot-Bühnenfilm umgesetzt, das Publikum folgt den Protagonistinnen auf ihren Irrwegen durch das Darknet, ohne Schnitt und Aber.Feed the Troll war eine Idee, dann ein Code, dann eine Stückentwicklung, dann ein Theaterstück.
Jetzt halt ein Film.
Viel Spaß.“
(Klara Rabl, Regie)
Nach der lockdownbedingten zweimaligen Verschiebung der geplanten Premierentermine aufgrund von SARS-CoV-2 fand die Uraufführung von „Feed the Troll“ als TV-Premiere im April 2021 auf Okto statt.
Vom 13. bis 17.06.2022 war „Feed The Troll“ erneut als Wiederaufnahme-Stream kostenlos auf unserer Website verfügbar.
Darüber hinaus ist der Film vorerst weiterhin in der Oktothek im „Oktofokus“ zu finden.
„Das Wechselspiel zwischen Cybertheorieprosa und Alltagsgesprächen beherrscht die Gruppe in ihrer im Werk X Petersplatz in Wien nun als Film Uraufführung feiernden Arbeit Feed the Troll vorzüglich.
Die kämpferische Ansage des Trios (Sonja Kreibich, Aline-Sarah Kunisch, Anna-Eva Köck) ist eine spaßige Fantasie, in der sich alle nahe vor der Kamera um Kopf und Kragen reden.“
– Der Standard
„Dank souveräner Kameraarbeit lässt sich auch die Notlösung sehen, ein One-Shot mit sehr vielen Gesichtsnahaufnahmen. Drei Kunstfiguren parlieren sich durch die Geschichte und Gegenwart des Internets. Da werden Netzphänomene vom Rickrolling bis zum Meme erklärt, Trolle aus dem legendären Standard-Forum mithilfe feministischer Bots herausgefordert, und die heilige Ada Lovelace, Erfinderin des Codes, kriegt Huldigungen nach oben in ihre Cloud geschickt. Discotanz zu Playback und als Krönung ein ausgelassenes Musikvideo zu ,Heaven Is a Place on Earth‘ setzen dem ironischen Grundton die Krone auf.“
– Der Falter
„Den Abend als abgefilmtes Diskurstheater, als Ab- und Verhandlung übers Internet zu begreifen, greift zu kurz, dazu ist zu viel Spaß an der Sache… Das geht so weit, dass die Webkriegerinnen ihre eigene Agenda gleich mitverarschen und die abgegriffenen Phrasen ihrer cybercriminellen Fight-Club-Regeln bissig runterbeten. Eine Schelmin, die da an Anonymous denkt… Die Schauspielerinnen spielen Tweet und Instagram, ihre kämpferische Ansage an die digitale Niedertracht ist eine irrwitzige Fantasie ohne Schnitt und Aber … Highlight des Ganzen ist die Verwandlung von Lava/Kunisch in den Troll ‚Rudy Stadler‘, der im Standard-Forum sein Unwesen treibt – und jede, die schon mal mit Hate-Speech konfrontiert war, kann bei dieser Persiflage hoffentlich herzhaft lachen.“
– Mottingers Meinung
„Die drei Akteurinnen Aline-Sarah Kunisch, Sonja Kreibich und Anna-Eva Köck agieren als Cyber-Amazonen, kritisieren männliche Hater, das neoliberale System der Online-Ökonomie und entwerfen eine Art feministischer Bot, um gegen patriarchale Hierarchien im Netz anzukämpfen. Das Team rund um Regisseurin Klara Rabl nimmt sich in diesem rabiaten Rundumschlag etwas zu viel vor, […] dennoch erweist sich das Thema als lohnendes Sujet.“
– Wiener Zeitung
Interview mit Regisseurin Klara Rabl von Heinz Wagner von KINDER JUGEND KULTUR und mehr… vom 19.04.2021 hier nachzulesen.