HERSTORY. No more excuses. No more abuses.
Ein Doku-Theaterstück von Sophie Benedikte Stocker
– Eine Produktion von handikapped unicorns in Kooperation mit WERK X-Petersplatz
– Uraufführung
Musik: Jana Schulz
Ausstattung, Video: Flora Valentina Besenbäck, Isabela Voicu
Dramaturgie: Sophie Benedikte Stocker
Produktionsleitung : Dušana Baltić
Regieassistenz: Lisa Carina Maier
„Mürzzuschlag – Eine 34-Jährige ist am Dienstag in Mürzzuschlag mit letztendlich tödlichen Verletzungen im Keller eines Mehrparteienhauses gefunden worden, von einem Tötungsdelikt wird ausgegangen.“ (Der Standard, 24.01.2023)
Der erste Monat des neuen Jahres war noch nicht mal zu Ende und schon hatte Österreich drei Femizide zu vermelden. Ursachen dafür lassen sich in der breiten gesellschaftlichen Akzeptanz gegenüber sexualisierter Gewalt und der Abwertung von Frauen* verorten.
HERSTORY stellt in mehreren Episoden Geschichten aus dem Alltag von Frauen* unterschiedlicher Herkunft und Generationen dar – hart und bitter, doch nicht humorlos. Es sind keine fiktiven Geschichten, die hier auf der Bühne verhandelt werden, sondern Tatsachen, die auch 2023 Teil typischer Frauenbiographien sind. Sechs Darsteller*innen kommen individuell und als Kollektiv, stellvertretend für alle Frauen*, zu Wort und teilen deren Geschichten. Charmant und ehrlich zerlegen sie patriarchale Rollenbilder, männliches Besitzdenken und die damit verbundene Angst vor Macht- und Kontrollverlust. Unterstützt von den Aggrepo-Punk-Sounds der Live-Musiker*in Jana Schulz können die Darsteller*innen ihrer Wut über das System performativen Ausdruck verleihen und sich und ihren Forderungen Gehör verschaffen. Sie machen deutlich, dass Erniedrigung und Unterdrückung von Frauen* viele Gesichter hat und in unserer Gesellschaft tief verankert ist. Basierend auf Interviews mit Frauen* verschiedener Generationen mit unterschiedlichem Background sowie Gesprächen mit Expert*innen aus den Bereichen Politik, Recht, psychologischen Betreuungseinrichtungen und Aktivist*innen, die auf Gewalt gegen Frauen aufmerksam machen und diese bekämpfen wollen, entsteht ein feministischer, empowernder Theaterabend.
Frauen* lernen schon sehr früh, dass der weibliche Körper etwas Angreifbares ist, über das sie nicht selbst bestimmen können – egal ob es sich um das Recht auf und den Zugang zu Abtreibung handelt, Diskriminierung am Arbeitsplatz, Frauenfeindlichkeit oder Alltagssexismus – ihr Körper ist Allgemeingut, jede*r scheint das Recht zu haben, diesen Körper berühren, kommentieren oder sogar gesetzlich reglementieren zu dürfen. Emanzipation und Feminismus werden weiterhin belächelt, nivelliert, ignoriert. Die Statistiken der Autonomen Frauenhäuser sprechen eine eindeutige Sprache: Jede 5. Frau in Österreich ist von körperlicher und/oder sexueller Gewalt betroffen. Wir lassen uns das nicht länger gefallen! „Nehmt ihr uns eine, antworten wir alle!“
VERANSTALTUNGHINWEIS: „OURSTORY – Warum sexualisierte Gewalt jede*n betrifft“
EXPERT* TALK zu „HERSTORY“ im Anschluss an die Vorstellung am Samstag, 18.03.2023, 20.00 Uhr
MIT Rosa Logar, Jo Schrottmeyer, Gerhard Wagner und dem Ensemble von HERSTORY, Moderation: Katharina Choe.
Eintritt frei. Weitere Informationen hier.
TRIGGERWARNUNG: Das Stück enthält Schilderungen von körperlicher, sexualisierter und emotionaler Gewalt, sowie explizite Sprache, die belastend und retraumatisierend wirken können. Infos und Unterstützung für Betroffene finden Sie unter www.bundeskanzleramt.gv.at/agenda/frauen-und-gleichstellung/gewalt-gegen-frauen/hilfseinrichtungen.html
„Ein mitreißendes wie aufwühlendes Theatererlebnis im Werk X-Petersplatz, das von seiner Dringlichkeit wohl noch lange nichts einbüßen wird. […] Der feministisch empowernder Theaterabend hebt nicht mahnend den Zeigefinger, sondern klatscht einem die patriarchalen, archaischen Denkmuster und Verhaltensweisen mitten ins Gesicht. Und das ist auch gut so.“
Amina Beganovic, events.at
„ein starker und wichtiger Abend“
Daniel Landau, LandausSchnellkritik
„The play is really a creative way of retelling some of the sad statistcs about women´s realities, and also of making some of the less aware viewers a bit more aware. This is the type of play I would like to see touring secondary schools. It needs to be seen by boys and girls, and by their parents. […] WERK X-Petersplatz is dedicated to staging plays with a lot of serious social content, performances that are in your face and make you think. Here is art shouting out important messages, and I only wish the messages were heard clearly by all.“
Karin Svadlenak-Gomez, ViennaCultgram
„Die Art und Weise, wie die Geschichten in dem Stück erzählt werden, ist alles andere als beschönigend, dennoch von einem feinen Humor durchzogen. Durch die humorvolle Erzählweise ist es dem Team außerdem gelungen, die Geschichten nicht mit erhobenem Zeigefinger zu vermitteln. […] Das gerade in der Probe Gesehene wirkt jedoch noch lange nach.“
Interview Sarah Wetzlmayr, Bühne, mit Regisseurin Ursula Leitner und Stückautorin Sophie Benedikte Stocker
„Ungefiltert, real und mit einer Wucht an Ironie werden Ausschnitte aus dem Alltag von Frauen* dargestellt. [..] Eine Mischung aus traumatischen Erfahrungsberichten, peppigen Dialogen und amüsant aufgearbeiteter Nachinszenierungen, welche trotz Gelächter die Ernsthaftigkeit der Inhalte bewahrt. […] Das Stück begeistert dabei nicht nur durch ein tiefes Gefühl der Verbundenheit, sondern auch durch unverfälschten Charme. Obwohl die Thematik ein Gefühl der Betroffenheit auslöst, verlässt man den Saal mit einer inneren Rage der Motivation. HERSTORY ist fernab einer bloßen Erzählung vor allem ein Aufruf des Aktivismus und Anstoß der Veränderung: ,No more excuses. No more abuses.´ 100% empowerment /// 110% aktivismus“
Jana Hauss, Bohema – das junge kulturmagazin
„Politisch sehr engagiert“
Sara Schausberger, FALTER
„schwungvoll, oft heftig-arg-berührendes ,Doku-Theaterstück´ starker Frauen mit kräftiger Musik und manchmal sarkastischem Witz […] ein kraft- und lustvolles, mitunter auch witziges, jedenfalls sehr engagiertes kritisches Aufzeigen patriarchaler Herr-schaft […] Sehr heftig berührend Erfahrungsberichte – nicht von Frauen vor Jahrhunderten oder wenigstens Jahrzehnten sondern aus heute und hier“
Heinz Wagner, KiJuku