ROCKY! Die Rückkehr des Verlierers
von Tue Biering
– Deutschsprachige Erstaufführung
– Eine Produktion der Juggernauten in Kooperation mit WERK X-Petersplatz
– Aufführungsrechte: Österreichischer Bühnenverlag Kaiser & Co. Ges.m.b.H.
Ausstattung: Sandra Moser
Licht- & Sounddesign: Edgar Aichinger
Autor: Tue Biering
Regiehospitanz: Helene Hütter, Ines Kaiser
Ein gut gekleideter Mann betritt die Bühne, sympathisch, ein Gewinner-Typ mit Gewinner-Lächeln. Er ist fasziniert von der Geschichte von Rocky, wir summen mit ihm die Titelmelodie und erinnern uns gemeinsam an diese Story, denn wir lieben sie. Vom weißen Mann der Unterschicht, der genug davon hat, immer übergangen und ausgelacht zu werden. Er will eine Chance bekommen, wieder sein Selbstvertrauen und einen Platz auf dem Podest zu erobern. Der ‚kleine Mann‘ mit seinen kleinen Sorgen schlägt zurück und durchlöchert mit einem rechten Haken die stereotype Darstellung des Verlierers.
Was aber, wenn alle Rockys sich gegen die kulturelle Elite erheben, wenn deren Werte besiegt werden sollen? Wenn wir im Schlachthaus am Haken hängen und die Rockys auf uns einschlagen? Rocky ist nicht eine einzelne Person, sondern repräsentiert ein Spektrum der Rechten und spiegelt ein dringliches Demokratieproblem wider: Auf welche Art (oder überhaupt?) sollen wir mit jenen kommunizieren, die andere Wertvorstellungen haben als wir?
Das in Dänemark mehrfach preisgekrönte Stück ist eine Reise ins Innere der Gesellschaft und stellt die Geschichte vom mittelmäßigen Boxer in einen heutigen Kontext.
Im Anschluss an die Vorstellung am Mittwoch, 19.01.2022, findet ein Publikumsgespräch zum Themenkomplex Demokratie, Meinungsfreiheit und Rechtspopulismus mit Bianca Kämpf, Rechtsextremismusforscherin am Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW), dem freien Journalisten und (ehemaligen) Sozialarbeiter Michael Bonvalot sowie „ROCKY!“-Darsteller Andreas Patton statt; Moderation: Hans-Peter Kellner.
„Regisseur Hans-Peter Kellner hat das Stück des Dänen Tue Biering, das geschickt mit den ideologischen Vorurteilen des Publikums spielt, nach Österreich gebracht. Spannend.“
– Martin Thomas Pesl, Falter 03/22
„Andreas Patton brilliert als ,Schauspieler´ mit seiner intimen, intensiven Art in diesem vielschichtigen Gesellschaftsspiel, dazwischen die Momente martialischer Gewalt.
Ausstatterin Sandra Moser erreicht mit geringsten Mittel kolossale Wirkung, das Sounddesign von Edgar Aichinger steuert Atmosphäre bei.“
– Michaela Mottinger, Mottingers-Meinung.at
„with great depth … universal and timeless.“
– Ludovico Lucchesi Palli, PLAYS International & Europe
„Andreas Patton spielt in vollstem Körpereinsatz […] Seine – schon durch den Text, die Inszenierung, aber vor allem das intensive, differenzierte, oft gratwandernde – Schauspiel bieten schon genug Anstöße, die mitunter wie Schläge wirken (siehe eingangs), eigene Ignoranz, Überheblichkeit und mangelnde Toleranz zu überdenken.“
Heinz Wagner, KiJuKu – Kinder Jugend Kultur und mehr…