TSCHERNOBYL. Eine Chronik der Zukunft
nach Swetlana Alexijewitsch
– Eine Produktion von Theaterkollektiv Hybrid in Kooperation mit WERK X-Petersplatz und dem Theaterverein Odeon
– Uraufführung
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Bühne & Kostüm: Geraldine Massing
Ausstattungsassistenz: Therese Rosenauer
Regieassistenz:
Hospitanz: Michèle Tacke
Maske: Erika Depisch
Dramaturgische Beratung: Veronika Maurer
Produktionsleitung: Julia Haas
In der Sperrzone rings um den explodierten Reaktor leben wieder Menschen. Sie haben die Katastrophe miterlebt, ihr Leben wurde von ihr versehrt. Ihr Weiterleben bestreiten sie inmitten von dichten Wäldern und fruchtbaren Gärten, doch sie erzählen, wie eine unsichtbare tödliche Gefahr in alle Winkel ihrer Lebenswelt eindrang und sie für immer veränderte.
Stellvertretend sprechen sie für all jene, denen friedliche Atomenergie versprochen wurde, die jedoch in den Super-GAU führte. Bis heute sind die Folgen in Europa messbar; der Sarkophag über dem zerstörten Kraftwerk eine bedrohliche Zeitbombe. Das aktive Vergessen lässt die Gefahr unterschätzen.
Zum 35. Jahrestag der Katastrophe von Tschernobyl setzt Regisseur Alireza Daryanavard dem kollektiven Verdrängen eine theatrale Aufarbeitung entgegen. Zu Wort kommen die Stimmen aus der Sperrzone, die das menschliche Leid jenseits der bloß faktischen Berichterstattung zu vermitteln vermögen und die ausmalen, was jederzeit wieder bevorstehen könnte.
Über 500 Interviews führte die Nobelpreisträgerin Swetlana Alexijewitsch in Belarus und der Ukraine und fügte sie in jahrelanger Arbeit zu ihrem Buch zusammen, ein literarisches Denkmal für die Opfer und Betroffenen. Es ist bis heute in ihrer Heimat Belarus verboten.
„Tschernobyl ist ein Mysterium, das wir erst entschlüsseln müssen. Ein noch ungedeutetes Zeichen. Vielleicht das Rätsel für das einundzwanzigste Jahrhundert.“ (Swetlana Alexijewitsch)
„Diese Schicksale gehen nicht nur zu Herzen, sondern ins Mark. Das wird bei dieser Produktion vom Theaterkollektiv Hybrid in Kooperation mit Werk X Petersplatz und dem Odeon-Theater intensiv vermittelt.
Daryanavard und dem Ensemble gelang ein aufwühlender, 95 Minuten langer Abend, der nicht nur Vergangenheit aufarbeitet, sondern auch in die Zukunft weist.“
– Die Presse
„Es ist ein Abend mit unmissverständlicher Message […] Die sorgsame, zeitlose Machart dieser Collage weckt aber Interesse am Buch Alexijewitschs und den darin versammelten detaillierten Berichten aus erster Hand.“
– Der Standard
„Daryanavard bringt einige dieser Berichte als stark gespielte Miniaturszenen auf die Bühne. In eindringlichen Bildern führt Daryanavard diese Erzählungen zum unheilvollen Ende. […] Bei dieser Inszenierung wurde nicht an Pathos gespart, um der Forderung ‚Atomkraft? Nein danke!‘ Ausdruck zu verleihen.“
– Die Furche