PICK MICH AUF!
Ein Low-Tech-Spektakel von Spitzwegerich
– Eine Produktion von Spitzwegerich in Kooperation mit WERK X-Petersplatz
– Uraufführung
Text: Natascha Gangl
Dramaturgie: Natascha Gangl, Birgit Kellner
Bühne, Kostüm, Figuren, Projektionen: Birgit Kellner, Christian Schlechter
Musik: Simon Dietersdorfer
Objektbau: Felix Huber, Spitzwegerich, Maxe Mackinger
Choreografie: Emmy Steiner, Martina Rösler
Outside Eye: Aslı Kışlal
Produktionsleitung: Felix Huber
Willkommen in der Ära des Ausrufezeichens! Setz Dich in einen geschlossenen Raum! Halte Abstand!
Atme flach! Folge den Appellen auf ihrem Flug durch den Äther! Schau auf die Kieferschleudern!
Betrachte das Drama von Idee und Realität! Schau in den leeren Himmel, der nicht da ist!
Entdecke die Schwingvögel! Entdecke Zeichen! Finde den Unterschied zwischen Figur und Flugobjekt!
Finde den Unterschied zwischen Flugobjekt und Körper! Lies die Bewegungsstudie! Durchschaue das Lichtbild!
Zwischen Kitsch und Kontrolle: Entdecke die Freiheit im Scheitern!
PICK MICH AUF! ist eine Beschwörung des ewigen Dramas von Idee und Realität – ein Requiem für die Schallmauer. Mittels Figuren, Flugobjekten, Bewegungsstudien und Lichtbildern zeichnet Spitzwegerich einen Weg durch die Labilität der Luft.
Spitzwegerich agiert am Knotenpunkt von Darstellender und Bildender Kunst und der kreativen Verflechtung dieser Formen. Ausgangs- und Mittelpunkt des gemeinsamen Schaffens ist das Spiel mit Materialien und Motiven, welche meist aus literarischen und musikalischen Recherchephasen stammen. Ihre Bilder entstehen nicht erst in dem Moment der Performance auf der Bühne: Die visuelle Suche beginnt beim Modellieren und Bauen der Objekte und Figuren in der Werkstatt und zieht sich fort in eine eigenwillige Spielweise. Spitzwegerich ist ein Kollektiv gleichberechtigt arbeitender Künstler*innen aus den Sparten Performance, Musik, Objekttheater, Literatur und Ausstattung.
Hier findet sich der Abendzettel von PICK MICH AUF! zur Nachlese.
Dank an Ursula Kellner, Dimitrij Muraschov und Luís Oliveira.
Gefördert von der Kulturabteilung der Stadt Wien, dem Bundesministerium Kunst, Kultur, öffentlicher Dienst und Sport sowie dem SKE-Fonds/austro mechana.
„Das Stück dauert nur 60 Minuten und die Landung kommt unerwartet, aber schwebend wie eine Feder. Wer fliegen will, muss sich von Raum und Zeit, aber auch vom geo- und egozentrischen Weltbild lösen. Das ist die Erkenntnis, die man mitnimmt. Mayröckers Plädoyer, Sprache auf immer neue Weise zu verwenden, wird hier eingelöst.“
– Die Presse
„Spitzwegerich zieht die Wurzeln aus der Erde und breitet die Flügel aus, die Tänzerin, der Objektmeister und der Schauspieler zeigen uns, wie man abstürzt, wenn man zu hoch hinauswill. Doch die Performance selbst bleibt in allen Höhen, regt an und vielleicht ein wenig auf und entlässt nach einer knappen, reizvollen Stunde […] ein begeistertes und auch zufriedenes Publikum. […] der feste Standpunkt wird verlassen, mit dem Rufzeichen fliegt man zu neuen Perspektiven, der Planet Körper, Kopf und Herz werden poetisch und die Hände auf dem Herzen zu Flügeln.“
– Tanzschrift
„Wie hier mit Sprache, Objekt, Musik inszeniert und performt wird, ist bestes Theaterstaunen, das große Traditionen österreichischen Kunst- und Bühnenexperimentes verbindet und neu belebt. Hier wird ein sehr sinnlicher Dialog geführt und ausgehend von konkreter Poesie großartig mit innovativem Figuren-, Objekttheater wie Musik spielerisch interagiert.
Hervorzuheben ist auch die Objektvielfältigkeit und -variation, das mitreißende dynamische Textfeld, die Musikperformance, welche vom Produktionsteam im gemeinsamen Erarbeitungsprozess selbst entwickelt, hergestellt und schließlich performt wird. Das ist einzigartig in Idee, Kompetenz und Umsetzung.“
– Literatur Outdoors
„Von Leichtigkeit bis Schwerkraft und doch wieder häufigen Ausflügen zur Schwerelosigkeit im Outer Space und der Frage, ob da draußen jemand ist bietet der Abend viele Momente für herzhafte Lacher und nicht weniger für tiefe Nachdenklichkeit – für die aber eher erst im Nachklang. Denn auf der Bühne feuern die drei fast dauernd eine Rakete von Wort- oder Spielwitz ab.“
– KiJuKu
„Ein hoch technisiertes Textspektakel, dass geradezu fulminant mit Worten, Licht, Stimmen, Klängen, Geräuschen Klangschichtungen et al spielt!
Auch fein, dieser Einsatz von Elementen aus dem Puppenspiel, dem Figurentheater, eng verbunden mit menschlichen Spiel 👍
Heißt knapp eine Stunde multimedial überdichtes Theater für Auge wie Ohr.
Ein bemerkenswertes Stück, ein toller Abend!“
– LandausSchnellkritik